Zum 20. Mal Theater im Heimathaus

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Zum zwanzigsten Mal öffnete sich der Vorhang zu einer Premiere der Theatergruppe des Heimatvereins Uthlede. 2001 traten die Laienspieler zum ersten Mal im Heimathaus auf. Davor hatte es einige Jahre Pause im plattdeutschen Theater gegeben. Bis in die 1970er Jahre hatte eine Gruppe des DRK-Ortsvereins und in den 1980er Jahren der Männergesangverein plattdeutsche Komödien aufgeführt. „Danach hatten wir die Bühne in der Scheune meiner Schwiegereltern im Offenwardener Moor eingelagert“, sagt Gerold Brockmann, der Leiter der Gruppe. Als das Haus im Moor verkauft wurde, musste eine neue Bleibe für die Bühne gesucht werden. Die fand sich im Heimathaus, das gerade einige Jahre vorher fertiggestellt worden war. „Da lag es nahe, die Bühne auch wieder mit Leben zu füllen, und wir trommelten die Spieler von damals wieder zusammen“, sagt Brockmann. Marianne Hillen und Gudrun Brockmann gehörten noch zu der „alten Garde“, die schon in den 1970er Jahren mitgespielt hatten. Gudrun Brockmann hat beim Heimatverein bei allen zwanzig Aufführungen mitgewirkt, und Marianne Hillen hat nach 19 Jahren nun einmal pausiert. Mit Herbert und Jens Altrock, Karl-Heinz Hagenah und Kurt Timm fanden sich motivierte Handwerker, sie die Bühne auf Schuss brachten, und schon konnte sich 2001 zum ersten Mal der Vorhang öffnen. Von der klassischen Bauernkomödie bis zu aktuellen Stücken war alles dabei. Mit „Wenn Planten snacken kunnen“ hatten sich die Laienspieler ein Stück aus der heutigen Zeit ausgesucht, das aus der Feder von Yvonne Struck stammt und von Wolfgang Binder ins Plattdeutsche übertragen wurde. Die Geschichte: Hobbymaler Max hat mit seinen Landschaftsbildern wenig Erfolg. Das ändert sich, als er auf die Darstellung von nackten jungen Frauen umsattelt, die er hinter Pflanzen drapiert. Weil seine Frau davon nichts erfahren darf, kann er nur malen, wenn sie ihren Kartenspielnachmittag hat. Als der einmal ausfällt und sein Modell schon da ist, gerät er in Erklärungsnöte, und das Publikum hatte seinen Spaß. Bei dem rasant vorgetragenen Dreiakter sparten die Zuschauer nicht mit spontanem Applaus auf offener Szene und lang anhaltendem Beifall nach der Aufführung. Dafür schien jedem Darsteller auch seine Rolle auf den Leib geschrieben. Mit Frauke Grove, Gudrun und Kerstin Brockmann, Wiemke Allmers, Sven Hotes und Carsten Schröder stand wieder ein bekanntes Team auf der Bühne. Erstmals dabei war in diesem Jahr Petra Schnibbe, die sich mit einer kleinen Rolle an das Theaterspielen heranwagte und damit den Grundstein für die nächsten Jahre legte. „Aber wir können immer neue männliche und weibliche Mitspieler gebrauchen“, sagt Gerold Brockmann, „und wenn im Plattdeutschen noch nicht so sicher sind, dann kommt das schon beim Üben“. Aber auch vor und hinter der Bühne war wieder ein bewährtes Team im Einsatz. So wirkte Ursula Lucas als bewährte Maskenbildnerin mit, ebenso wie Ute Denker als Souffleuse. In der Technik sorgten Torsten Brockmann und Glenn Keunemann für den reibungslosen Ablauf. Das Team vom Heimatverein hielt in den Pausen Speisen und Getränke bereit, so dass das Ganze für alle Besucher ein gelungenes Theaterevent wurde. Otto Baur