Vortrag über Hans-Christian Andersen in der Uthleder Kirche

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Unter dem Titel „Hans-Christian Andersen – Poet mit Feder und Schere“ lernten etwa vierzig Zuhörer in der Uthleder Sankt-Nicolai-Kirche allgemein wenig bekannte Seiten des berühmten Märchendichters kennen. Seine Märchen wie „Die chinesischen Nachtigall“ oder „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ sind den meisten bekannt, denn Andersen gehört zu den meist gelesenen Autoren der Weltliteratur. Bisher weniger bekannte Aspekte aus dessen Leben präsentierte der Kunsthistoriker Detlef Stein dem Publikum in seinem anderthalbstündigen Vortrag. Wie Stein sagte, sei er als Student bei einem unerwarteten Zugaufenthalt im dänischen Odense, dem Geburtsort Andersens, auf dessen Wurzeln gestoßen. Hier sei Andersen (1805 – 1875) in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und dann als Jugendlicher nach Kopenhagen gekommen. Bei gesellschaftlichen Veranstaltungen in vornehmen Häusern entdeckte man sein Talent für Scherenschnitte und als Zeichner und förderte es. Als junger Mann unternahm er zahlreiche Reisen durch ganz Europa und skizzierte seine Erlebnisse auf Blättern im Westentaschenformat. Bei den Reisen entstanden auch Verbindungen zu bekannten Uthledern. So lernte Andersen auf Schloss Christiansborg den Kunstprofessor Hermann Ernst Freund und in Altona den königlich dänischen Münzmeister Johann Friedrich Freund kennen. Beide waren Söhne des Uthleder Schmiedemeisters Julius Conrad Freund (1753 - 1842). Eine weitere Verbindung nach Uthlede gab es durch den Hamburger Kinderbuchillustrator Otto Speckter, der der Uthleder Lehrerfamilie Specketer entstammte. So gab es für das Publikum neben den Details über Hans-Christian Andersen auch viel über die Geschichte des eigenen Dorfes zu erfahren. Musikalisch umrahmt wurde der Vortrag durch die Cellistin Clara Berger. Dankbarer Applaus und ein Präsent des Kirchenvorstands zeigten den beiden Vortragenden, dass es ihnen nach dem Van-Gogh-Vortrag im letzten Jahr auch dieses Mal wieder gelungen war, interessante Informationen unterhaltsam zu präsentieren, und es entstand beim Publikum der Wunsch, diese Serie mit Vorträgen über andere Künstler fortzusetzen. Otto Baur