Theaterprobe Uthlede 2015

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An manchem Abend brennt noch Licht im Uthleder Heimathaus, denn die Proben der Theatergruppe laufen dort auf Hochtouren. Gerade ist die Bühne aufgebaut worden, so dass die Akteure nicht mehr nur die Dialoge proben brauchen, sondern nun auch Raumaufteilung sowie Auf- und Abgänge einstudieren können. „Eenmol Jensiets un torüch“ heißt die Komödie von Rudolf Korf, die sich die Laienspieler für diese Saison ausgesucht haben. „In diesem Jahr haben wir einen Vierakter und damit statt 70 etwa 90 Zeilen Text“, sagt Gudrun Brockmann, „aber die verteilen sich auf neun Darsteller“. Gudrun Brockmann ist neben Marianne Hillen die dienstälteste Mitspielerin in der Truppe. Markante Dialoge aus vergangenen Jahrzehnten haben sie noch heute im Kopf. „Ich  stand schon mit 16 Jahren als junge Deern bei den Aufführungen des DRK-Ortsvereins auf der Bühne“, erinnert sich Gudrun Brockmann. Heute ist ihr die Rolle der resoluten Magd auf dem Hof auf den Leib geschrieben. Später übernahmen der Männergesangverein und danach der Heimatverein diese Tradition, und einige der Spieler von damals sind auch heute noch dabei. Bei den Heimatfreunden ist das in diesem Jahr nun schon die 15. Aufführung. Ganz neu ist Frauke Grove in der Truppe. Die 32jährige stammt aus Osnabrück und war vom „Platt“ schon immer begeistert, nur ihre Eltern sprachen immer Hochdeutsch mit ihr. „Auf der letzten Grünkohltour der Ortsvereine haben mich die Theaterleute angesprochen, und ich habe die Gelegenheit beim Schopf gepackt, um mich mit Plattdeutsch zu beschäftigen“, sagt Frauke Grove. Dass ihre Eltern mit ihnen immer hochdeutsch gesprochen haben, bestätigen auch die anderen Darsteller. Kurt Timm ist mit 73 Jahren der Senior in der Truppe. „Ich bin ein Flüchtling“, schmunzelt er, „und als wir 1945 hierher kamen, musste ich mit meinen Altersgenossen zwangsläufig Platt schnacken, um bei ihnen mitspielen zu können“. Inzwischen sind alle Profis im Plattdeutschen, genau wie die anderen Darsteller Fritz Bühring, Kerstin Brockmann, Heiko Allerheiligen, Heiko Mües und Sven Hotes. Der Kassebrucher Heiko Allerheiligen unterstützt die Uthleder, weil er in Kassebruch spielfrei hat, und Sven Hotes, der aus Aschwarden stammt und seit einigen Jahren in Uthlede wohnt, ist von der Aschwarder zur Uthleder Bühne gewechselt. Als Souffleuse unterstützt Ute Denker und als Maskenbildnerin Rieke Dusdal das Team. Auch in diesem Jahr gibt es wieder den Kartenvorverkauf, bei dem es wie beim professionellen Theater nummerierte Plätze gibt, was bereits im letzten Jahr vom Publikum vielfach gelobt wurde. Karten gibt es bei Christa Schnibbe (Telefon 04296/ 1495). Vorstellungen sind Freitag und sonnabends, 30. und 31. Januar, sowie 6. und 7. Februar, jeweils um 20 Uhr im Heimathaus. Weitere Aufführungen sind an den Sonntagen, 1. und 8. Februar, um 15 Uhr. An den Sonntagen gibt es ab 13 Uhr Kaffee und Kuchen. Otto Baur