Schwefelporling auf alter Eiche

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Der Baum ist weg, der Pilz bleibt. So könnte man das beschreiben, was Dieter Lüerssen  aus Uthlede in seinem Garten erlebt hat. Eine seiner alten Eichen war vom Schwefelporling befallen. „Als wir 1994 das Grundstück übernahmen, standen mehrere alte Eichen an der Westseite, und die eine war bereits einmal vom Blitz getroffen worden“, erinnert sich Dieter Lüerssen. Außerdem befand sich im oberen Bereich ein gelber Pilz. „In einer Zeitung lasen wir, dass sich in Bremen jemand mit diesem Pilz auskannte und baten ihn um Rat“, so Lüerssen. Der Bremer war damals in Uthlede zu Besuch und stellte fest, dass es sich auch hier um den Schwefelporling, einen holzzersetzenden Pilz, handelte. Er befällt hauptsächlich Laubbäume und besonders alte Eichen und zersetzt die Wasser- und Nährstoffbahnen. Alles passte hier zusammen. Dem letzten Sturm im Frühjahr hielt die Eiche nicht mehr stand. Dieter Lüerssen zählte die Jahresringe aus und kam auf 210. Jetzt, wo nur noch der Stumpf im Garten steht, schoss der Pilz erneut aus. Die gute Nachricht des Fachmanns aus Bremen war schon damals gewesen: Man kann den Pilz essen. „Wir haben ihn gekocht, und er schmeckt ähnlich wie Hühnerbrust“, sagt Helga Lüerssen. Nun bleibt nur zu hoffen, dass der Pilz nicht noch die anderen Eichen befällt und die Lücke, die dieser Baum hinterlassen hat, dem Wind keine Angriffsfläche auf die anderen bietet“, hofft Dieter Lüerssen. Otto Baur

 


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