Neue Küsterin für Uthlede

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Die Uthleder Sankt-Nicolai-Kirche hat mit Sonja Schütte eine neue Küsterin. Den meisten ist sie keine Unbekannte, denn schon seit zwanzig Jahren betreut sie die Sankt-Lucia-Kirche in Wulsbüttel. Als nun ihre Uthleder Kollegin Gudrun Brockmann in den Ruhestand ging, übernahm sie dieses Amt auch in Uthlede. „Gudrun hat in den letzten Monaten ihrer Dienstzeit schon die Beerdigungen in Wulsbüttel übernommen, damit ich mehr Zeit hatte, mich in Uthlede einzuarbeiten“, sagt Sonja Schütte. Die Zeit wird in Zukunft ein Problem sein, denn ihre 8,9 Wochenstunden, die sie für Wulsbüttel hatte, muss sie nun auf beide Kirchen verteilen. Es sei wohl eine Aufstockung der Stundenzahl im Gespräch gewesen, aber abgelehnt worden. Die studierte Bauingenieurin Sonja Schütte machte 2018 eine Ausbildung zur Erzieherin und arbeitet dreißig Stunden in der Woche im evangelischen Kindergarten in Stotel. Vielfach war sie gefragt worden, warum sie im Kindergarten nicht eine volle Stelle annehme und auf die Kirchenarbeit ganz verzichte. „Die kirchliche Gemeinde ist meine Heimat, und die Pastoren beantworten meine Glaubensfragen“, sagt die Küsterin. Mit Antje und Steffen Marklein, Dr. Dietrich Diederichs-Gottschalk, Daniel Rößler, Rita Maier und jetzt Clemens Bloedhorn hat sie in ihrer Laufbahn einige kennen gelernt. Die beiden Kirchengemeinden Uthlede und Wulsbüttel haben sich vor einigen Jahren zu einer zusammengeschlossen. Neben diesen beiden Kirchen ist Pastor Clemens Bloedhorn auch noch für die Gotteshäuser in Sandstedt und Wersabe zuständig. Da ist zwischen den verschiedenen Gottesdiensten oft wenig Zeit. „Wie bei Gudrun Brockmann, so kann ich mich auch bei Sonja Schütte voll darauf verlassen, dass alles vorbereitet ist, wenn ich erst kurz vor dem Gottesdienst komme“, sagt Bloedhorn, „die beiden und auch die anderen Küsterinnen in den Kirchen sind mit Herzblut dabei“. Die Gottesdienstbesucher identifizieren sich nicht nur mit dem Pastor, sondern auch mit den Küsterinnen, weiß Bloedhorn. Aber auch bei den Pastoren soll es Einschränkungen geben. Nach dem so genannten Wesermünder Modell der Synode sollen die Geistlichen in einem Teil ihrer Arbeitszeit noch in anderen Regionen eingesetzt werden. Bloedhorn wünscht sich mehr ehrenamtliches Engagement der Gemeindeglieder, besonders auch im Hinblick auf die Kirchenvorstandswahlen im März nächsten Jahres. Einen Teil der Arbeit übernimmt jetzt auch schon der Kirchenvorstand. So kann Sonja Schütte am Heiligabend bei einem Gottesdienst und einem Krippenspiel in jeder der beiden Kirchen nur in Wulsbüttel sein. Bei Andachten und Beerdigungen wird in Zukunft keine Küsterin mehr da sein. Aber eine lange Tradition, das Läuten der Glocken am Mittag, wenn jemand im Dorf verstorben ist, will Gudrun Brockmann gemeinsam mit Uwe Bullwinkel aufrechterhalten. Otto Baur