Neue Boulebahn zum Jubiläum

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Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum gönnen sich die Mitglieder des Turn- und Sportvereins Uthlede eine Boule-Bahn. Angedacht war so etwas schon länger, man hatte nur noch nicht die geeignete Fläche gefunden. Jetzt soll die neue Bahn südlich des Fußballfeldes entstehen. Der Turn- und Sportverein Uthlede hat viele Sparten vom Babyturnen bis zum Sport für ältere Mitglieder im Angebot. Eine Sparte ist der Dienstagssport, bei dem sich einige Herren seit über dreißig Jahren jeden Dienstag treffen, um in der Turnhalle Fußball oder Hockey zu spielen. Einige Gründungsmitglieder dieser Truppe sind nun über achtzig Jahre alt und im Dienstagssport nicht mehr aktiv. „Für sie, aber auch für alle anderen Interessierten wollten wir eine Sportmöglichkeit schaffen, die sie auch im Alter noch ausüben können“, sagt Thomas Lange, der die Leitung in der neuen Boule-Sparte übernimmt. Boule ist der französische Ausdruck für Kugel. Die wird mit dem Handrücken nach oben auf die Bahn geworfen, um dort einer vorgegebenen Kugel, dem so genannten Schweinchen, möglichst nahe zu kommen. Sehr beliebt ist die Variante „Pétanque“, bei der aus dem Stand geworfen wird und das wenig körperliche Anstrengung verlangt. Spielen können zwei einzelne Teilnehmer oder auch zwei Mannschaften mit je drei Teilnehmern. Darauf haben die Uthleder auch ihre Bahn ausgelegt. Das Spielfeld ist zwei mal drei Meter breit und 13 Meter lang. Der Boden ist ausgekoffert, und auch mehrere Tragschichten sind eingebaut. Auch die Begrenzung mit Rasenbord ist schon gesetzt. Gemeinsam packen die Dienstagssportler und andere Mitglieder ehrenamtlich an. Außerdem sollen noch einige Sitzbänke und ein Häuschen für das Material aufgestellt werden. „Bei den Materialkosten war uns eine Unterstützung vom Uthleder Windpark sehr hilfreich“, sagt TSV-Kassenwart Johann Schumacher. Es muss noch die oberste feine Schicht aufgebracht und festgewalzt werden, denn der Untergrund muss hart sein. Gegenüber dem ähnlichen Boccia mit Plastikkugeln spielt man Boule mit welchen aus Metall. Dieses aus Frankreich stammende Spiel wurde schon im 13. Jahrhundert erwähnt und 1369 sogar verboten, weil die Soldaten des Königs lieber Boule spielten, als sich im Bogenschießen zu üben. Der Dachverband in Frankreich wollte es sogar als olympische Disziplin für 2024 genehmigen lassen. Das wurde aber abgelehnt. In Uthlede ist man noch nicht olympiareif, aber es stehen auch schon viele Interessierte in den Startlöchern. „Und wenn der TSV Uthlede im Juni sein hundertjähriges Jubiläum feiert, sollen hier in der Sportwoche auch die Boulekugeln fliegen“, verspricht Thomas Lange. Otto Baur


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