Letztes Erntefest bei Würger
Das letzte Erntefest der Saison in der Gemeinde Hagen wurde am Wochenende in Uthlede gefeiert. Gleichzeitig war es auch nach über vierzig Jahren das letzte Erntefest in der Gastwirtschaft Würger, die am Ende des Jahres schließen will. Wahrscheinlich deshalb war auch am Samstagabend die Ernteparty auf Würgers Saal sehr gut besucht, weil alle hier noch einmal abfeiern wollten. Um Mitternacht gab es als Höhepunkt die Verlosung von zwei Freikarten für den Sandstedter Sommer 2026. Theresa Effe fungierte als Glücksfee und zog das Los von Horst Warnke aus dem Topf, der sich nun auf die zwei Eintrittskarten freuen kann. Der Höhepunkt des Sonntags war der farbenprächtige Ernteumzug mit 41 Erntewagen und marschierenden Gruppen. Naben zahlreichen Zuschauern machten viele Uthleder Familien auf ihren Höfen und in ihren Vorgärten Party und bewunderten dabei den Umzug. Die Feuerwehren Uthlede und Süderosterstade sowie die DRK-Kreisbereitschaft übernahmen die Absicherung des Umzugs. Die Landjugendgruppen aus Driftsethe, Lintig, Schwanewede und Garlstedt waren mit Motivwagen vertreten. Die Garlstedter hatten die Comicfigur Shaun, das Schaf, auf ihrem Wagen und die Altmitglieder der Schwaneweder Landjugend zogen auf einem Extra-Anhänger eine große Erntekrone hinter ihrem Wagen her. Gut kamen die klassischen Erntethemen wie die Bienen aus der Kassebrucher Heide, der Grünkohlwagen des Kulturstammtisches oder auch die rollende Bierzeltgarnitur mit einem elf PS Deutzmotor bei der Jury an. Der Kontrast dazu waren reine Partywagen mit riesigen Generatoren, Bassreflexboxen und Nebelwurfanlagen. Viele Eltern hatten aus den Erfahrungen damit aus den letzten Jahren gelernt und ihren Kindern Gehörschutzkopfhörer aufgesetzt. Dazu gehörten auch eine Krabbelgruppe aus Uthlede und der Waldkindergarten Fuchs und Hase aus Heine. Den Sieg fuhr „De ole Meihdoscher“ (der alte Mähdrescher) aus Driftsethe ein, dessen Flächen mühevoll mit Getreidekörnern beklebt waren. Zweiter wurde Omas Waschküche des Heimatvereins, aus der farbenprächtige Seifenblasen aufstiegen. Dritter wurde das mühevoll gestaltete Riesenhuhn aus der Kassebrucher Heide, das den ganzen Wagen einnahm, so dass die Mannschaft hinterher marschierte. „Aber Preise gibt es für alle Wagen“, sagte Marc Schröter, der Vorsitzende des Erntefestvereins, „und auch im nächsten Jahr wird es nach der Schließung von Würgers Gaststätte das Uthleder Erntefest mit einem neuen Konzept wieder geben“. Nach dem traditionellen Choral „Nun danket alle Gott“ ging es zum gemütlichen Teil über. Die Lose für eine Tombola wurden den Verkäufern förmlich aus der Hand gerissen, und auf dem Platz sorgten Schausteller für Speis, Trank und Unterhaltung. Bis zum Ausklang in den Abendstunden wurde auf Würgers Saal noch einmal das Tanzbein geschwungen. Otto Baur