Letzte Blutspende in der Gaststätte Würger

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Zur letzten Blutspende in der Gaststätte Würger hatte der DRK-Ortsverein Uthlede aufgerufen. Damit geht eine fast sechzigjährige Blutspendetradition in diesem Haus zu Ende. Die ersten Termine fanden 1957 im damaligen Vereinslokal von „Tante Meta“ Blendermann statt. Danach war das Ganze auch einige Mal in der Schule. „Da gab es als Imbiss Bockwürste, die wir in einem Wecktopf heiß machten“, erinnert sich Christel Brammer, „das hielt die Sicherung nicht durch, und der Strom fiel aus“. Da wurde für kurze Zeit bei Kerzenlicht Blut gespendet. Christel Brammer und Herta Milbradt, beide 84 Jahre, sind Urgesteine der Blutspende in Uthlede. Mit ihrer Reiseschreibmaschine registrierte Herta Milbradt fast fünfzig Jahre lang die Teilnehmer, bis der Computer Einzug hielt. Als die Familie Würger Mitte der 1960er Jahre ihre Diele zum Saal umbaute, zog das DRK mit den Blutspenden dorthin um. „Mit unseren Imbissen, die wir von der Sozialabteilung des DRK-Ortsvereins für die Teilnehmer vorbereiten, haben wir dort sogar die Küche eingeweiht“, schmunzelt Christel Brammer. Bei einem Abendessen für die Spender ist es bis heute geblieben. Sonst hat sich aber einiges geändert, weiß die DRK-Ortsvorsitzende Hanna Tietje. „Früher haben wir die Teilnehmer direkt nach der Spende betreut, bevor sie zum Essen gingen und dabei immer interessante Gespräche geführt“, erinnert sich Tietje. Das wird heute alles vom Personal des Blutspendedienstes gemacht. Gelegenheit zu Gesprächen gibt es aber trotzdem noch beim Abendessen. 63 Teilnehmer sind an diesem Tag dabei. Allein mit fast zwanzig Kickern ist der FC Hagen/ Uthlede gekommen. „Bei der letzten Blutspende bei Würger ist das doch Ehrensache“, sagt der FC-Vorsitzende und Uthleder Ortsbürgermeister Marco Vehrenkamp. Mit Janis Dobkowitz, Ilbes Halimi, Hennes Büttelmann und Sören Wegner kommen aus den Reihen der Fußballer auch die vier Erstspender die an diesem Tag. „Ich freue mich über den Nachwuchs für diese gute Sache, aber auch darüber, dass das Blutspenden in Uthlede im nächsten Jahr im Heimathaus weitergeht“, sagt DRK-Keisgeschäftsführer Henning Dageförde, der auch zu den Spendern gehörte. Die Weichen dafür hatte bereits am Nachmittag der DRK-Gebietsreferent Olaf Wintjen gestellt, der gemeinsam mit Hanna Tietje das Heimathaus besichtigt und für geeignet befunden hatte. Für die Uthleder ist das nicht ganz neu, denn hier hatten auch schon während der Corona-Zeit, als Würgers schließen mussten, die Blutspenden stattgefunden. So stehen auch schon die Termine für 2026 fest: 11. Mai, 27. Juli und 26. Oktober 2026. Otto Baur