Herbstfest 2014
22 Bleche Butter-, Apfel-, und Pflaumenkuchen hatte das Backteam des Heimatvereins Uthlede am Sonntag durch den Steinbackofen geschoben, denn die Heimatfreunde hatten zu ihrem alljährlichen Herbstfest eingeladen. Früher hieß es einmal Backfest, aber weil noch alte Handwerkskünste und Oldtimer gezeigt werden, hat sich seit einigen Jahren der Name Herbstfest eingebürgert. „Bei den Oldtimern haben wir uns in diesem Jahr themenmäßig auf Trecker und andere Nutzfahrzeuge beschränkt“, sagt Torsten Wulff, der neue Vorsitzende des Vereins. Alte Modelle wie das „Fendt-Dieselross“ und Hanomags lassen besonders die älteren Besucher uns Schwärmen kommen. Einen Exoten aus dem Weinbau, einen Holder aus dem Jahre 1955, haben sich Markus Heimann und Torben Pretzlaff nach Uthlede geholt und in gerade noch rechtzeitig zu Herbstfest restauriert bekommen, weil das benötigte Ersatzteil in letzter Minute eintraf. Mit einem Allgaier ist Volker Rohlfs vertreten. „Ich habe mich gleich in den Klang des Motors verliebt“, sagt der Bastler und erklärt den Besuchern gern die Technik. Einige restaurierte Walzen zeigt der Uthleder Maurermeister Heiko Schnibbe. „Auf meinen Baustellen setze ich die nicht mehr ein“, sagt Schnibbe, „aber wir haben im Frühjahr schon einige Vorgärten damit gewalzt“. Aber auch alte Handwerkskünste sind zu sehen. Wagenräder aus solidem Eichenholz stellt der 82jährige Stellmacher Waldemar Schneider aus Offenwarden an seiner Werkbank her. Aus anderem Holz sind die Reisigbesen von Johann Gerdes aus Wehden gemacht. Karl-Heinz Hagenah hat sich nach Abgabe des Vorsitzes im Verein auch zu den Handwerkern gesellt und schmiedet das Eisen am offenen Feuer. „Wir machen das nicht aus Gewinngründen, sondern wollen besonders den jungen Leuten diese alten Künste nahe bringen“, sind sich alle Handwerker einig. Auf seiner „Reeperbahn“ dreht Martin Dücker aus Bremen Seile. Daneben hat sein Sohn Lars seine „Feldküche“ aufgebaut, und backt auf einem alten Kohleherd Omas Apfelringe. Am Grill gibt es Steaks und Bratwurst, und frisch aus dem Räucherofen präsentiert Christian Trowitzsch goldgelbe Forellen. Mancher Besucher nimmt sich auch noch frisches Brot, Marmelade oder eine deftige Wurst mit auf den Heimweg. Otto Baur