Gudrun Brockmann als Küsterin verabschiedet

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In einem gut besuchten Gottesdienst in der Uthleder Sankt-Nicolai-Kirche verabschiedete Pastor Clemens Bloedhorn die langjährige Küsterin Gudrun Brockmann in den Ruhestand. Zwölf Jahre hatte sie ihren Dienst in der Uthleder Kirche versehen. „Mit Dr. Diederichs-Gottschalk, Uwe Heil, Daniel Rösler, Rita Maier und jetzt Clemens Bloedhorn bin ich wohl die Küsterin, die mit den meisten Pastoren zusammengearbeitet hat“, blickt Gudrun Brockmann zurück. Nach ihrer Schulzeit hatte sie eine kaufmännische Ausbildung im Geschäft von Heinz Bellmer in Uthlede gemacht und arbeitete dort bis zur Schließung vor zwölf Jahren. Zu dieser Zeit wurde in der Kirchengemeinde gerade die Küsterstelle frei, so dass Gudrun Brockmann sich dieser neuen Aufgabe widmen konnte. „Das war alles ziemlich neu für mich und auch meine Sandstedter Kollegin Bianka Röper, die auch gerade angefangen war“, sagt Gudrun Brockmann. So besuchten die beiden einen zehntägigen Küsterlehrgang in Hildesheim, wo sie von der Pflege der Paramente und Kerzen über Blumenschmuck bis zu Gottesdienstzeremonien alles lernten. Dass dazu noch mehr gehört, zeigte sich in der Praxis. „Mit viele Liebe zum Detail haben sie ihr Soll übererfüllt“, stellte Pastor Clemens Bloedhorn in seiner Ansprache fest. So backte sie das Kürbisbrot für das Abendmahl selbst und hielt auch die Außenanlagen der Kirche in Ordnung. Aber auch Unvorhergesehenes gab es manchmal. So war einen Tag vor einer Hochzeit die Heizung in der Kirche ausgefallen. „Wir haben sie wieder in Gang gekriegt, aber so schnell bekamen wir die Kirche ja nicht wieder warm“, erinnert sich Gudrun Brockmann, die bei ihrer Arbeit auch immer viel Unterstützung von ihrem Mann Gerold bekam. „Da habe ich das Brautpaar angerufen, dass die Gäste im Mantel kommen sollen, nur die Braut hat die Zeremonie nur im Kleid überstanden“, schmunzelt sie. In dem Verabschiedungsgottesdienst, der musikalisch von der Organistin Sabine Steilen und dem Posaunenchor Uthlede umrahmt wurde, wurde sie nun von ihren Pflichten entbunden. Jutta Steenblock überreichte ihr ein Fotobuch mit Bildern aus ihrer Dienstzeit. Die Aufgaben von Gudrun Brockmann wird nun die Wulsbütteler Küsterin Sonja Schütte übernehmen. „Meine 8,9 Wochenstunden werden dabei aber nicht erhöht“, sagt sie. So wird es ab jetzt bei bestimmten Anlässen wie Trauerfeiern keine Küsterin mehr geben. Auch das Läuten der Glocken für Verstorbene am Mittag sollte wegfallen. „Aber das ist bei uns im Dorf eine alte Tradition, die werde ich gemeinsam mit Uwe Bullwinkel ehrenamtlich weiterführen“, sagt Gudrun Brockmann. Nach dem Gottesdienst hatte der DRK-Ortsverein im Gemeindehaus eine Kaffeetafel vorbereitet, bei der sich die Besucher noch mit persönlichen Worten von Gudrun Brockmann verabschiedeten. Otto Baur