Goldene Hochzeit im Hause Denker

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Ihre Goldene Hochzeit feiern am 3. Juli Henry und Ute Denker aus Uthlede. Henry (72) ist ein Uthleder Junge und machte nach seiner Schulzeit seine landwirtschaftliche Ausbildung auf dem elterlichen Hof. Später gab er aber die Landwirtschaft auf und arbeitete bei den Klöckner Stahlwerken in Bremen und betreute später freiberuflich Biogasanlagen in Ost- und Westdeutschland. Die Wiege von Ute Denker stand 1955 in Brundorf im Kreis Osterholz. Nach ihrer Schulzeit machte sie eine Ausbildung zur Apothekenhelferin. Auch heute hilft sie noch aus, wenn Not am Mann ist. Kennen gelernt haben sich die beiden 1972 auf dem Schützenfest in Meyenburg. „Ein bestimmter Gast war dort jedes Jahr immer für eine zünftige Schlägerei gut“ schmunzelt Ute Denker, „so war dort immer etwas los“. Das heutige Jubelpaar hatte aber nicht die Schlägerei, sondern eher die Liebe im Sinn. Trotzdem hat es drei Jahre gedauert, bis sie sich 1975 in der Uthleder Kirche das Ja-Wort gegeben haben. Vorausgegangen waren das Binden der Kränze durch die Nachbarn und ein zünftiger Polterabend für die Leute aus dem Dorf. „Wir hatten eine ganze Molle mit Kartoffelsalat gemacht“, sagt Ute Denker, „dazu gab es Bockwürste aus dem großen Kessel“. Das junge Paar bewirtschaftete den elterlichen Hof. Die beiden Kinder Melanie und Dietmar wurden geboren. Bereits früh war das musikalische Talent von Henry erkannt worden. „Du kannst blosen“, hatte der Posaunenchorleiter Lüder Lüerssen auf plattdeutsch zu ihm gesagt und ihm ein Flügelhorn in die Hand gedrückt. Das spielte Henry dann nicht nur im Posaunenchor, sondern auch im Klöckner-Werksorchester und in der SAV-Blaskapelle in Vegesack. „Mit denen haben wir im Rheinland sogar mal auf einen sieben Kilometer langen Karnevalsumzug gespielt“, erinnert sich Henry. Aber nicht nur die Instrumentalmusik, sondern auch der Gesang lag Henry am Herzen. So dirigierte er viele Jahre den Uthleder Männergesangverein. Aber auch den Frauenchor der Kirchengemeinde verstärkte er mit seiner Bassstimme. Dort sang auch Ute viele Jahre mit, bis der Chor vor einigen Jahren nach dem Tod der Dirigentin Helma Voss aufgelöst wurde. Auch bei den plattdeutschen Theateraufführungen des DRK-Ortsvereins und des Gesangvereins waren die beiden aktiv. Seit der Gründung der Theatergruppe des Heimatvereins sitzt Ute als „Toschnackerin“ im Souffleurkasten. „Dabei geht es nicht nur darum, den Mitspielern über einen Hänger im Text hinweg zu helfen, sondern auch darum, den jungen Kollegen die Angst vor dem Lampenfieber zu nehmen“, weiß sie aus langjähriger Erfahrung. Feiern wollen die beiden ihre Goldene Hochzeit in der Gastwirtschaft Würger, wie schon die Grüne und die Silberne Hochzeit. „Wir freuen uns, dass wir das noch können, bevor Uthledes letztes Traditionslokal Ende des Jahres dicht macht“, sind sich beide einig. Otto Baur


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