Flugzeugabsturz in Uthlede vor fünfzig Jahren
UTHLEDE Vor fünfzig Jahren, genau am 25. Januar 1971, stürzte in Uthlede in der Nähe des Klippbergs ein Flugzeug des leichten Kampfgeschwaders 43 in Oldenburg ab. Der Pilot, Leutnant Helmut Sandner, hatte bei einem gemeinsamen Routineflug mit einem zweiten Flugzeug mit seinem Jagdbomber vom Typ „Fiat G 91“ Probleme mit seiner Maschine bekommen. Das Flugzeug fing an zu brennen. Er hätte sich mit dem Schleudersitz retten können, aber dann wäre die Maschine wahrscheinlich über dem Dorf abgestürzt. So zog er das Flugzeug noch über den Ortsrand hinweg und stürzte auf einer Weide in der Nähe des Klippbergs ab, auf der heute der Hof der Familie Dunker steht. Der Pilot verbrannte in den Trümmern des Wracks, ohne den Schleudersitz noch ausgelöst zu haben. Die Flugzeugteile wurden in einem weiten Umkreis verstreut und verfingen sich zum Teil in den Bäumen des Klippbergs. Die Hamburger Morgenpost berichtete am nächsten Morgen, dass die Kinder in der Schule voller Angst unter die Bänke geflüchtet waren. „Das war ganz und gar nicht so“, erinnerte sich der damalige Junglehrer und spätere Schulleiter Gerhard Oetjen. Der Unterricht war bereits beendet und die auswärtigen Schüler schon mit dem Bus unterwegs in ihre Heimatorte. Die Uthleder Kinder wollten ebenfalls gerade ihren Heimweg antreten und mussten von den Lehrern davon abgehalten werden, noch einen „Abstecher“ zur Unglücksstelle zu machen, die aber bereits nach kurzer Zeit von Polizei und Bundeswehr abgesperrt war. Der damals 36jährige Leutnant Sandner hinterließ eine Frau und vier Kinder. Die Gemeinde Uthlede setzte ihm auf dem Friedhof neben dem Kriegerdenkmal einen Gedenkstein, der noch heute an die Katastrophe von vor fünfzig Jahren erinnert. Otto Baur