Ein farbenprächtiger Umzug bildete am Sonntag den Höhepunkt des letzten Erntefestes der Saison in der Gemeinde Hagen. Den Auftakt hatte bereits am Samstagabend die Ernteparty in der Gastwirtschaft Würger gebildet. Bereits eine Stunde früher als aus den anderen Jahren gewohnt fuhren am Sonntagmittag 34 Wagen aus dem südlichen Landkreis Cuxhaven und auch aus dem Nachbarkreis Osterholz in der Achterstraße auf. Die Organisatoren vom Erntefestverein hatten den Beginn vorverlegt, um den Tag voll ausnutzen zu können. Bevor sich der Umzug in Bewegung setzte, stellten sich die Wagen der Bewertungskommission des Ortsrats. Hier gab es wieder die klassischen Erntemotive wie einen Riesenapfel aus Ohlenstedt und der Aufschrift „Bei uns ist der Wurm drin“. Die Grünkohlsaison vorweggenommen hatte der Kulturstammtisch, der seinen Trecker mit diesem winterlichen Gemüse geschmückt hatte. Die Imkerei „Honigschatz“ aus Kassebruch hatte alles auf die Biene gesetzt. Klein aber fein waren neben den großen Anhängern auch einige Zweiachser aus Driftsethe und Kassebruch, die mit viele Liebe gestaltet worden waren. Die Landjugendgruppen aus Driftsethe, Schwanewede, Garlstedt und sogar aus Köhlen nahmen am Umzug teil. „Ich habe eine Stunde von uns nach Uthlede gebraucht“, sagte der Köhlener Treckerfahrer. Daneben gab es einige Wagen, die nicht direkt zum Thema Ernte passten, aber den Umzug durch ihre Farbenpracht bereicherten, wie die Hippies aus Schwanewede, der Asterix-Wagen aus Garlstedt, das Wikingerschiff aus Hagen oder das Gruselkabinett aus Wersabe. Die Kinder und Eltern des Waldkindergartens „Fuchs und Hase“ aus Wulsbüttel waren mit kleinen Handwagen dabei, und die Landfrauen aus Wersabe präsentierten als marschierende Gruppe frisches Gartengemüse in ihren Körben. Neben den bunt geschmückten Wagen gab es aber auch viele Gefährte mit Stromgeneratoren am Frontlader und riesigen Bassboxen auf den Anhängern, auf denen lautstark Party gemacht wurde. Für die Sicherheit beim Umzug sorgten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Uthlede und Süderosterstade sowie die Bereitschaft des DRK-Kreisverbands Wesermünde. Zahlreiche Zuschauer an den Straßenrändern betrachteten den Umzug, und viele Anwohner hatten es sich auf ihren Höfen bequem gemacht und feierten dort Erntefest. Nach dem Umzug gab Ortsbürgermeister Marco Vehrenkamp den Siegerwagen bekannt. Hier hatte der Wagen des Heimatvereins in „klassischer Bauweise“ die Nase vorn. Preise gab es aber für alle Wagen. Nach dem traditionellen Choral „Nun danket alle Gott“ des Posaunenchors begann das rege Treiben auf dem Festplatz mit zahlreichen Schaustellern. Die Lose für eine reichhaltige Tombola, die der Erntefestverein organisiert hatte, fanden reißenden Absatz. Anschließend wurde auf Würgers Saal bis in die Abendstunden das Tanzbein geschwungen. Otto Baur