UTHLEDE Ein farbenprächtiger Umzug war am gestrigen Sonntagnachmittag der Höhepunkt des letzten und auch größten Erntefestes in der Gemeinde Hagen. 35 Wagen hatten sich in der Achterstraße aufgestellt und stellten die Juroren des Festausschusses vor keine leichte Aufgabe. Ländliche Themen hatten sich die Kassebrucher mit ihrer Schneckenplage ebenso als Motto genommen wie die Driftsether Wagen mit ihren Eiern und Gurken aus dem Fass. Haushaltsgeräte aus der guten alten Zeit präsentierten die Landfrauen aus Wersabe, die sonst immer als marschierende Gruppe dabei waren und jetzt zu ihrem 50jährigen Jubiläum einen Wagen gebaut hatten. Ebenfalls aus Großmutters Zeiten war die Waschküche mit Wanne und Wäschemangel, die die Hinnebecker auf ihrem Wagen präsentierten. Ebenfalls an alten Zeiten erinnerte ein Lehnstedter Wagen mit dem Ortsschild „Lehnstedt – Kreis Wesermünde“. „Unsere 17 Kinder wollten gern mitmachen, und wir haben ihnen den Wagen gebaut“, sagte die Besatzung, „und da sind wir natürlich auch selbst mitgefahren“. Daneben gab es aber auch Wagen, die nicht unbedingt das Thema „Ernte“ zeigten, die aber durch ihre Farbenpracht positiv zum Bild des Umzugs beitrugen, wie die Hippies aus Albstedt mit ihrem Flower-Power- Wagen oder der „Tanz der Vampire“ einer Schwaneweder Reitsportgruppe. Aus der gleichen Richtung kam die „Adams Family“ eines Uthleder Freundeskreises mit Eltern und Kindern. Die Besatzung war ebenso geschminkt wie der Kniffelclub, der als marschierende Gruppe teilnahm. In feschen Dirndelkleidern zeigten sich die Meyenburger Mädchen auf ihrem Oktoberfestwagen, und „Jogis Eleven“ aus Hinnebeck hatten sich die Fußballweltmeisterschaft zum Thema genommen. Generatoren auf den einzelnen Wagen sorgten für Strom für die Musikanlagen. Da hatten die Spielmannzug Loxtedt und der Posaunenchor Uthlede mit ihrer „handgemachten“ Musik schon Mühe, dagegen anzuspielen. Die Freiwillige Feuerwehr sorgte für einen reibungslosen Ablauf des Umzugs mit zahlreichen Zuschauern an den Straßenrändern. Auf dem Gelände der Gastwirtschaft Würger gab Ortsbürgermeisterin Conny Trowitzsch nach dem Choral „Nun danket alle Gott“ die Siegerwagen bekannt. Der Blumenwagen des Heimatvereins erhielt die meisten Punkte vor dem Jubiläumswagen des Landfrauenvereins und dem Driftsether Gurkenfass. „Preise gibt es aber für alle“, sagte Conny Trowitzsch, „und die gibt es auch gleich bei der Tombola, die unter Federführung von Regine Martens zusammengetragen worden ist“. Begonnen hatte das Fest bereits am Samstagabend mit dem gut besuchten Ernteball, bei dem DJ den Gästen bis morgens um halb vier einheizte. Ein Smartphone war hier der Hauptpreis bei einer Verlosung. „Die Uthleder leben das Erntefest vom Ball über den Wagenbau und das Schmücken der Vorgärten bis zum Feiern auf dem Festplatz“, freute sich Conny Trowitzsch über die gute Dorfgemeinschaft. Otto Baur