Entkusselung im Feuchtbiotop ist wieder angelaufen

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Luft gab es für seltene Pflanzenbestände im Feuchtbiotop an der Wersabeer Helmer in Uthlede. In dieser ehemaligen Sandkuhle wachsen neben Glocken- und Besenheide auch Sumpfbärlapp und Sonnentau. Aber auch Birken und andere Baumarten schießen hier in die Höhe und überwuchern die anderen Pflanzen. Deshalb müssen diese bereits im Anfangsstadium als Stockausschläge regelmäßig beseitigt werden. Der Fachmann spricht hier von Entkusselung. Diese Aufgaben hatte in den 1980er Jahren für einige Jahre der Heimatverein und später der Männergesangverein über 25 Jahre gemeinsam mit dem NABU übernommen. Durch die Coronapause waren diese Aktivitäten in den letzten Jahren eingeschlafen. Jetzt hatten die Klimaschutzbeauftragte der Gemeinde Hagen, Friederike Klohs, und die Mitglieder des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) Bremerhaven-Wesermünde dazu aufgerufen, diese Aktivitäten neu zu beleben. Uwe Frelich, Berndt Schmidt und Felix Otte vom NABU sowie Friedrike Klohs und einige Uthleder rückten dem Bewuchs mit Astscheren und Sägen zu Leibe. Uwe Frelich kennt diese Aktion noch von früher, als der Gesangverein gemeinsam mit dem NABU diese Fläche entkusselte. „Gut, dass wir hier keine Traubenkirsche haben, denn die wächst noch schneller als die Birken“, sagt Frelich. Aber auch sonst fällt einiges an Material an. Das muss aus der Fläche herausgetragen werden, um als vermoderndes Holz nicht noch Nahrung für neue Bäume zu bieten. Am Rand der Fläche ist das dagegen durchaus erwünscht. „In Absprache mit dem Landkreis legen wir damit eine so genannte Benjeshecke an, die Lebensraum für viele Tierarten bietet“, sagt Friedrike Klohs. Neben Vögeln und Säugetieren gibt es hier auch seltene Libellenarten. „Und im Sommer dürfte hier auch wieder viel Wollgras zu finden sein“, weiß Uwe Frelich von früheren Aktionen und Begehungen. „Dieses Areal ist die einzige gemeindeeigene Sandfläche, auf der wir Besen- und Glockenheide sowie andere schützenswerte Pflanzen- und Tierarten haben, deshalb ist uns der Erhalt dieses Biotops so wichtig“, sagt Friederike Klohs. Im Laufe dieses Winters soll noch ein weiterer Rückschnitt in Angriff genommen. Dafür hofft die Klimaschutzbeauftragte auf noch mehr Beteiligung von naturschutzbewussten Einwohnern. Wer Lust hat, für einen Vormittag mitzumachen, kann sich gern in der Gemeindeverwaltung bei Friederike Klohs unter 04746/ 8737 melden. Otto Baur