Een Kerl speelt verrückt

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Drei Aufführungen- drei Mal ausverkauftes Haus. Mit dieser positiven Bilanz gehen die „Theoterlüüd“ des Heimatvereins Uthlede in die Halbzeitpause. Mit „Een Kerl speelt verrückt“ begeisterten die Laienspieler das Publikum auch in diesem Jahr. Die plattdeutsche Komödie in drei Akten von Winni Abel bringt die Probleme von Bauamtsleiter Heinz von Meseberg (Heiko Mues) auf die Bühne im Heimathaus an der Moorstraße. An der Seite seiner raffgierigen Ehefrau Gerlinde (Gudrun Brockmann) und der esoterischen Tochter Charlotte (Kerstin Brockmann) fehlt Meseberg die Lust auf seinen Job. Dazu droht ein handfester Bestechungsskandal seine Existenz zu vernichten. Als dann auch noch seine Besuche im Rotlichtmilieu aufzufliegen drohen, stellt sich von Meseberg kurzerhand verrückt- er dreht durch. Mit Hilfe seines Freundes Dr. Richard Schmeichel (Fritz Bühring)  und des windigen Versicherungsvertreters Andreas Akte (Sven Hotes) will er sich aus der Affäre ziehen. Für Gerlinde und Charlotte ist das Verhalten von Mesebergs nicht nachvollziehbar. Sie engagieren die Pflegerin Marita Münch (Marianne Hüllen), die sich um den „verrückten“ Bauamtsleiter kümmern soll. Zusammen mit Marita greift ihr Sohn Rudi (Carsten Schröder) in das Spielgeschehen ein- als Autist  lebt er in seiner eigenen Welt und begeistert das Publikum mit seinen unterhaltsamen Wortspielen. Die Lage spitzt sich zu, als sich von Mesebergs Ehefrau Gerlinde an den Freund heranmacht, sich der Versicherungsvertreter seine Tochter Charlotte schnappt und schließlich die Lokalreporterin Klara Klatt (Wiemke Allmers) unangenehme Fragen zu seinen Einkünften stellt.  Mit dem unerwarteten Auftauchen der Bordell-Bekanntschaft Mandy (Rieke Dusdal) scheint alles aus den Fugen zu geraten, ein gutes Ende unwahrscheinlich. Die Komödie beinhaltet neun Rollen und unterhält das Publikum etwa zwei Stunden. Dazu sorgt ein gutes Catering für das leibliche Wohl der Gäste. Die plattdeutsche Fassung der Komödie stammt von Heino Buerhoop und erfreut die Zuschauer mit rasanter Darstellung und interessanter Rollenaufteilung. Hinter den Kulissen fungiert Ute Denker als „Toschnackerin“, für die Technik ist Gerold Brockmann verantwortlich, die Maske betreut Ursula Lucas. Das Bühnenbild hat Kerstin Brockmann zusammen mit Klaus Hensing erstellt. Mit dem aktuellen Aufführungsreigen stehen die Uthleder Laienspieler  zum 20. Mal auf der Bühne. „Es ist schwer, neue Stücke für unser Ensemble zu finden“ erklärt Spielleiter Gerold Brockmann und betont die bisher vergebliche Suche der Theatergruppe nach einem jüngeren männlichen Mitspieler. „Wer Lust am Schauspiel verspürt sollte sich bei uns melden“ betont Brockmann und hofft auf eine positive Resonanz.

VON ANDREAS PALME