Bundessängerfest 2025

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Einen gelungenen Nachmittag mit klassischer und moderner Chormusik erlebten über hundert Zuhörer am 11. Mai in der Uthleder Sankt Nicolai-Kirche. Der Sängerbund des ehemaligen Amtes Hagen hatte zum traditionellen Bundessängerfest eingeladen. Dem 1889 gegründeten Bund gehörten anfangs etwa zwanzig Vereine an. Vor zwanzig Jahren waren es mit Aschwarden, Kassebruch, Rechtenfleth, Sandstedt, Wersabe, Wulsbüttel und Uthlede noch sieben. Bis auf Uthlede und Kassebruch waren alle dem Chorsterben zum Opfer gefallen. Und auch diese beiden Vereine hatten personelle Schwierigkeiten, so dass sie beschlossen, gemeinsam zu singen. „Wir haben den ganzen Winter über abwechselnd in beiden Dörfern geübt und möchten Ihnen das Ergebnis hier nun präsentieren“, sagte Sängerpräsident Heinz Blendermann. Mit „Sanctus“ aus der Deutschen Messe von Franz Schubert über den siebziger Jahre-Hit „Rivers of Babylon“ bis zu „Übers Meer“ von Rio Reiser spannten die Sänger unter der Leitung von Peter Guth musikalisch einen Bogen von der Romantik bis zu modernen Songs. Wie bei anderen Vereinen hatte das Chorsterben der letzten Jahre auch vor Wersabe nicht Halt gemacht. Der dortige Männergesangverein feierte 2011 noch sein 125jähriges Jubiläum und stellte aber kurz danach seine Aktivitäten ein. Doch hier zeigte sich ein gegenläufiger Trend. Dort bildete sich 2016 unter Leitung von Detlef Thiele der gemischte Chor „De Dieksänger“, die auf dem Sängerfest als Gastchor auftraten. „Als relativ junger Chor haben uns sehr über die Einladung zu diesem Sängerfest mit einer so langen Tradition gefreut“, sagte Dirigent Detlef Thiele. Auch die Dieksänger hatten mit Beethovens Ode an die Freude über die „Banks oft he Ohio“ bis zum irischen Stück von „Molly Malone“ ein breit gefächertes Repertoire im Programm. „Englische Texte singen wir auf hoch- oder plattdeutsch“, sagt Detlef Thiele. So wurde aus den „Banks of the Ohio“ plattdeutsch „Anne Kant“. Durch das Programm führte hier Dirk Brunnert, während Heinz Blendermann die Auftritte des Bundeschors moderierte. Den Abschluss seit über hundert Jahren bildete „Wo die Weser rauscht“ des Marschendichters Hermann Allmers. Dankbarer Applaus des Publikums zeigte allen Mitwirkenden, dass sie mit ihrem Programm voll ins Schwarze getroffen hatten. Bundesdirigent Peter Guth und die beiden Vereinsvorsitzenden Henning Dageförde (Uthlede) und Heiner Wenzlaff (Kassebruch) zeigten sich sehr zufrieden mit der ersten Saison der Zusammenarbeit. „Ich bin positiv überrascht, dass die Autofahrt in jeder zweiten Woche zur Probe in den Nachbarort für die meisten kein Hindernis war“, sagte Henning Dageförde. In der nächsten Saison möchte Peter Guth das altbekannte Repertoire noch erweitern. „Wir wollen noch etwas flotter und poppiger werden“, meint der Dirigent. Mit einer gemeinsamen Kaffeetafel im Heimathaus klang das Sängerfest in gemütlicher Runde aus. Otto Baur