Bücherstube in den Startlöchern

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Bücher für jeden gibt es bald in der Scheune neben der Uthleder Waffelfabrik der Familie Findeisen. „Die Idee ist schon etwas älter“, erinnert sich Uthledes frühere Ortsbürgermeisterin Conny Trowitzsch. Als vor einigen Jahren eine Gruppe von Wissenschaftlern der Hochschule in Göttingen in Uthlede Analysen zur Lebensqualität im Dorf machte, kam die Anregung dazu aus den Reihen der Einwohner. Conny Trowitzsch fand in Berlin eine ausgediente Telefonzelle, die als öffentliches Bücherdepot dienen sollte. Die Familie Findeisen organisierte den Transport nach Uthlede und stellte die Zelle in der Scheune unter, wo sie erst einmal vor sich hin schlummerte. „Bei genauerer Betrachtung kam meinem Mann und mir der Raum mit einer großen Tür und drei schmalen Wänden, an denen mach Bücherregale aufhängen konnte, gleich zu klein vor“, erinnert sich Jenny Findeisen. Dabei entstand die Idee, die Bücherstube direkt in der Scheune einzurichten. Der ehemalige Kompressorraum der Milchkammer erschien den Findeisens genau richtig, denn er hat einen Zugang von außen, und man kann von dort nicht weiter in die Scheune gelangen. Außerdem ist hier viel mehr Platz als in der Telefonzelle. Dieser Raum ist nun weiß gestrichen und mit Regalen versehen worden. Die ersten Bücher haben auch schon Einzug gehalten. Es stehen aber auch noch kistenweise welche in der Scheune, die noch nach Themen geordnet und einsortiert werden müssen. Neben Büchern stehen auch Spiele und Puzzles zum Ausleihen für jeden bereit. Wer noch klassische oder auch moderne Literatur zu Hause hat, die er gern einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen möchte, kann sie gern nebenan im Waffellädchen bei Jenny Findeisen oder bei Marco Vehrenkamp oder Conny Trowitzsch abgeben. „Geplant ist für die Bücherstube noch eine neue Tür mit einem Fenster und einem Hinweisschild“, sagt Bürgermeister Marco Vehrenkamp. Ob nun „Bücherstube“, „Bökerstuuv“ oder ein anderer einprägsamer Name darauf stehen soll, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall soll jeder schon von weitem sehen können, worum es geht. „Als Eröffnungstermin stellen wir uns Ende April vor“, meint Jenny Findeisen. Dann kann jeder tagsüber hier Bücher und Spiele kostenlos ausleihen oder auch tauschen. „Und für die Telefonzelle haben wir auch schon eine Verwendung“, sagt Marco Vehrenkamp, „die geht nach Bremerhaven und wird dort wohl in einer ähnlichen Funktion verwendet werden“. Otto Baur


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